Libuše Moníková

tschechische Schriftstellerin; Dr.

* 30. August 1945 Prag

† 12. Januar 1998 Berlin

Herkunft

Libuše Moníková wuchs in Prag auf und blieb dieser Stadt, die sie laut eigenem Bekunden niemals freiwillig verlassen hätte, sowohl in Gedanken als auch in ihrem literarischen Werk zeitlebens eng verbunden.

Ausbildung

Sie studierte Anglistik und Germanistik an der Karls-Universität in Prag und promovierte über den "Coriolan" im Vergleich bei Brecht und Shakespeare.

Wirken

Als Reaktion auf die militärische und politische Unterdrückung des Prager Frühlings übersiedelte L. M. 1971 in die Bundesrepublik, wo sie einen Lehrauftrag für Literatur an der Gesamthochschule Kassel erhalten hatte. Nach einer einjährigen Lehrtätigkeit an der Universität Bremen 1977 unterrichtete sie noch drei Jahre lang als Referendarin und Lehrerin in Bremen.

Seit 1981 war L. M. als freie Schriftstellerin tätig. Ihr mehrfach ausgezeichnetes Werk umfaßt Erzählungen, Romane, Essays und Theaterstücke. Die erste, von einer Vergewaltigung handelnde Erzählung "Eine Schädigung", die die junge Heldin Jana als manifesten Ausdruck der allgegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Machtstrukturen erlebt, war 1981 noch auf tschechisch begonnen worden. Mitten in der Geschichte entschied sich L. M. jedoch endgültig für die deutsche Sprache als adäquate literarische Ausdrucksform, die ihr Distanz ermöglichte und mit deren Automatismen und Klischees sie nicht so vertraut ...